Kirchensonntag

Dem Willen nach Stärkung des landeskirchlichen Bewusstseins entspringt eine Neuerung, die wir gerne erwähnen. Zu Anfang unserer Berichtsperiode wurde der Wunsch ausgesprochen, es sollte an einem Sonntag des Jahres der kirchlichen Bevölkerung ans Herz gelegt werden, welche geistigen Werte sie am Sonntag und an den sonntäglichen Feiern besitze. So ist es zur Einführung des Kirchensonntags gekommen. 1920

Man wollte auch den Laien Gelegenheit geben, an diesem Sonntag das Wort zu ergreifen. 1920

Jedenfalls möchte die grosse Mehrzahl unserer Kirchgemeinden den Kirchensonntag nicht mehr missen. 1940

Der Kirchensonntag lebt sich nicht ein. Wir haben Mühe mit den Referenten. 1950

Eine Anzahl Kirchgemeinden ist dazu übergegangen, die Amtseinführungen [von Kirchgemeinderäten] mit der Feier des Kirchensonntages zu verbinden. 1950

In höchstens zwei Dritteln der Gemeinden ist er einigermassen eingewurzelt. 1960

Er lebt im Bewusstsein der Gemeinde nicht als Kirchensonntag, sondern eher als Laiensonntag. 1960

Wenn immer möglich, wird auch die Liturgie durch Laien gehalten. 1960

Am Kirchensonntag hat sich eine Zusammenkunft aller kirchlichen Mitarbeiter eingebürgert. 1960

Kirchensonntagsreferenten wurden in den letzten Jahren an vielen Orten mehr und mehr aus der eigenen Gemeinde gewonnen. 1960

Der Studienleiter für kirchliche Erwachsenenbildung hat die Verantwortlichen für den Kirchensonntag ermutigt, sich vom alten System des Gastreferenten zu lösen und diesen Anlass gemeinsam mit den vom Thema angesprochenen Menschen vorzubereiten. 1980

Der bereits 1912 eingeführte Kirchensonntag wird nur in ganz vereinzelten Gemeinden nicht regelmässig begangen. 1990

Die jährlichen Auswertungen ergeben eine stetige Zunahme der Gottesdienstgestaltung durch gemeindeeigene Gruppen an Stelle des lange Zeit üblichen Einsatzes von Laienrednern. 1990